Montag, 5. März 2012

Schluss erstmal

Die Recherche nach meinen ehemaligen Achterkollegen ist leider ein wenig im Sande verlaufen, ich habe es zuletzt auch einfach schleifen lassen. Torsten hat auf meine Anfragen auf dem AB nicht reagiert, Ralf hat das Interview nicht zurückgeschickt und bei Uwe habe ich keine Anhaltspunkte gefunden, wo er stecken könnte. Um unseren Steuermann habe ich mich ehrlich gesagt bisher nicht gekümmert, er muss in Magdeburg irgendwo bei der Kommune arbeiten.

Mitte Februar war ich in Leipzig im Herzzentrum zu einem Eingriff und beim Schluckecho erzählte mir der behandelnde Arzt - beim Thema Herz kommt man immer auf das Sporttreiben -, dass er Micha Möbius in den 90ern im Akademischen Ruderverein Leipzig getroffen habe und er werde mir die Telefonnummer vom Trainer besorgen. Als ich wieder aufwachte, hatte ich tatsächlich einen Zettel in der Hosentasche. Das Herzzentrum ist (ich meine das durchaus positiv) eine Fabrik und nach zwei Nächten und drei Zimmern war ich wieder zuhause. Ein paar Tage später habe ich den Trainer Jens Doberschütz angerufen, 1980 Olympiasieger und heute Chef einiger Fitnesscenter in Leipzig. Wiederum ein nettes Gespräch, aber kein Ergebnis. Dick geworden, wohl mal Taxi gefahren und spurlos verschwunden - mehr war über Micha nicht zu erfahren.

Ich lasse das Suchen jetzt endgültig bleiben bzw. überlasse alles dem Zufall. Am dreißigsten “Jahrestag”, das war der 8.8.2011, habe ich mit meiner Frau einen ganz anderen “Wettkampf” bestritten: Im strömenden Regen liefen wir vom Füssener Jöchle zur Kissinger Hütte und mussten uns mit tierischen Gegnern auseinandersetzen. Siehe Foto.


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Dienstag, 31. Mai 2011

Heimatkunde: Ladeburg

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Die Inschrift hebt das Dorf in der Nähe Magdeburgs mal eben in die Weltgeschichte, zumindest in die des Jahres 1813 bzw. 1913. Aus letzterem Jahr dürfte sie sein.
Dass sie die DDR-Zeit überstanden hat, ist erstaunlich, wahrscheinlich wegen der "Waffenbrüderschaft". Und hier das Schild in voller Schönheit:

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Donnerstag, 21. April 2011

Trainer Roland Sommer

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Ich habe nachgerechnet: Es sind 27 Jahre, dass wir uns das letzte Mal gesehen haben. Viel hat sich mein damaliger Juniorentrainer Roland Sommer nicht geändert. Immer noch diesen etwas speziellen Humor und dieses Lachen, das ich auch immer im Ohr hatte. Alles in allem ist er wirklich jung geblieben.
Es waren zwei angeregte Stunden, die wir im Le Frog auf der Terrasse mit Erzählen verbracht haben. Und wir werden uns wieder treffen.
Zu Pancharevo hat er mir leider wenig Neues berichten können, obwohl der Achter damals seine erste Nationalmannschaftsaufgabe war. Weder zum Rennen, noch zur UWV oder zu den Spannungen, an die ich mich (dunkel) erinnere. Die gibt’s eigentlich immer, sagte er. Über den Leistungssport sind wir geteilter Meinung, wenngleich ich vieles, was er sagt, durchaus unterschreiben würde.
Er will noch mal nachsehen, ob er ein altes DDR-Trainingsprotokoll findet. Das wäre super.

P. S. Über Ostern muss er als Trainer auch arbeiten, da habe ich es deutlich besser – bei dem Wetter warten Rad und Kanu.

Donnerstag, 10. März 2011

Michael Möbius

Was bei Thomas so fix ging, funktioniert bei Micha überhaupt nicht. Er bleibt verschwunden. Letztes Auftauchen bei einem Klassentreffen in den Neunzigern.
Das ist besonders schade, da wir uns beide prima verstanden haben, sicher auch, weil wir bereits im Jahr 1980 in Hazewinkel im silbernen Achter saßen.

Ich habe um die dreißig Telefonate geführt, mit ehemaligen Mitschülern, Lehrern, Angehörigen des SC DHfK und so weiter. Einige kenne ich vom sehen, andere nicht.
Es waren nette Gespräche, leider ohne entsprechende Ergebnisse.

Erfahren habe ich, dass er noch in Leipzig oder Leipzigs Umgebung wohnen soll und wahrscheinlich mit Autos beruflich zu tun hat. Seine „Ausdelegierung“ war offensichtlich ziemlich hässlich und sehr plötzlich.
Ich lasse die Suche nun ruhen, vielleicht „fliegt“ mir was zu.

Donnerstag, 24. Februar 2011

Thomas Köhnen

Ich habe mich heute sehr gefreut, Thomas hat mir eine umfangreiche Mail mit seinen Antworten geschickt:

1. Wie bist du zum Rudern gekommen, wie zum Sportclub?

Ich rudere seit 1975. Ich habe in der BSG Halbleiterwerk Frankfurt / Oder angefangen und dort das Rudern bei meiner damaligen und auch noch heute aktiven Trainerin Ilse Büring gelernt.
Zum Rudern bin ich gekommen, weil ich schon seit der 1. Klasse Sport gemacht habe und nach meiner erfolglosen Laufbahn als Schwimmer nun eine weitere sportliche Herausforderung suchte. Was mir am Rudern besonders gefallen hat, war im Gegensatz zum Schwimmen der Mannschaftssport.
Durch unser intensives Training und durch die sich schon bald einstellenden Erfolge wurde dann auch der Wunsch in mir geprägt weiter zu kommen. Das gestaltete sich allerdings etwas schwierig, da ich für Klubverhältnisse nicht die nötigen Maße mitgebracht habe. Der SC Berlin-Grünau lehnte mich dann schlichtweg ab. So suchte ich Alternativen. Beim SCE Dresden bin ich dann genommen worden.


2. Hast du vom Weltmeistertitel bzw. vom Olympiasieg geträumt? War das realistisch?

Es war schon beeindruckend, wie schnell man sich durch intensives Training konditionieren konnte. Natürlich hat man dann im Kontakt mit den Großen des Rudersports schon den Wunsch, deren Erfolge zu erreichen.
Da ich erst mit Ende des 16. Lebensjahres zum Leistungssport gekommen bin, ist man dann doch von einem gewissen Ehrgeiz geprägt und weiß wofür man das macht, nämlich Weltmeister oder Olympiasieger zu werden.

3. Wann wusstest du, dass deine Zeit als Leistungssportler endet? Mit welchen Gefühlen hast du deine „Ausdelegierung“ erlebt?

Ich bin weder ausgegliedert noch ist an mich herangetragen worden, mit dem Leistungsport aufzuhören. Es war mein eigener Wunsch.
Ich habe für mich keine weitere Entwicklung in dieser Sportart gesehen, war an meine körperlichen Grenzen gestoßen. Es fehlte mir der nötige Ehrgeiz, weiter die täglichen Strapazen auf mich zu nehmen.

4. Kannst du dich an das Rennen vom August 1981 in Pancharevo noch erinnern? Ist dir etwas besonders in Erinnerung geblieben?

Es war schon ein beeindruckender Moment, den Endlauf als Sieger zu erleben.
Ich weiß noch, mit welchen Gefühlen ich an die Entscheidung gegangen bin. Ich war fast krank vor Lampenfieber vor dem Endlauf. Ich fühlte mich wie gerädert. Dachte schon, die Verantwortung an den Ersatzmann abgeben zu müssen. Habe innere Kämpfe in mir ausgetragen: Was ist, wenn? Es war dann eine unendliche Erleichterung, doch gewonnen zu haben, obwohl ich einen „Krebs“ gezogen hatte.

5. Denkst du noch häufig an deine Zeit als Leistungssportler?

Natürlich denkt man oft noch mit Bewunderung an die Zeit beim Sportklub zurück. Weniger an die Leute, mit denen man zu tun hatte, viel mehr an das Trainingsregime:
5:30 Aufstehen,
Frühstück,
zur Bahn traben und ins Bootshaus fahren
7:00 Uhr Trainingsbeginn, Erwärmung
7:15 auf dem Wasser 20km oder 25 km Rudern
9:00 2. Frühstück
10:00 Kompensationseinheit
12:00 Mittag
14:00 Haupteinheit wie morgens
16:00 Vesper
16:30 Kompensation: Fußball, Krafttraining oder wieder aufs Wasser
17:30 Extension
18:30 Ende
Ist doch irre, da kann kein Arbeitstag mithalten. Über dieses Pensum kann nur etwas rauskommen, das Weltspitze ist

6. Wie haben dich die Jahre beim Sportclub geprägt?

Ich glaube, die wichtigsten Eigenschaften, die man mitbekommen hat, sind Leistungsbereitschaft, Willenskraft und Teamfähigkeit.
Das Problem, auf welches man hier gestoßen ist, war dann allerdings, dass man genau diese Maßstäbe auch an andere gesetzt hat, weil man in einer Gemeinschaft von Gleichgesinnten war.
Das traf dann genau nicht zu. „Willkommen im wahren Leben.“

7. Wie stehst du heute zum Leistungssport? Hat sich deine Einstellung nach 1989 geändert?

Ich sehe heute die Rahmenbedingungen, wie wir sie hatten, einfach nicht mehr gegeben, um auch weiterhin den deutschen Sport an der Weltspitze zu etablieren.
Die Erfolgstrainer von damals haben nun die Erfolge in China oder anderswo. Der Sport der DDR wird schlecht geredet. Ständig ist von Doping die Rede.
Die Erfolgsgeschichte des DDR-Leistungssportes sehe ich woanders und da rücke ich nicht von ab.
Die DDR hat den Leistungssport zum Politikum gemacht.
Durch gezielte Sichtung wurden die Talente schon frühzeitig zum Leistungssport über den großzügig geförderten Breitensport gebracht.
Dem Sportler wurde hier alle Möglichkeiten gegeben sich zu entfalten. Schule, Ausbildung und Beruf waren Nebensache. War auch kein Platz nach dem oben genannten Trainingsplan dafür. Sorgen um die Zukunft brauchte sich keiner machen. Sport war das Einzige, was wirklich wichtig war.

8. Wie geht es dir heute? Ruderst du noch? Wann hast du das letzte Mal in einem Rennboot gesessen?

Zum Dresdener Rudern habe ich keine Beziehung mehr.
Ich bin immer noch Mitglied im Frankfurter Ruderclub. Allerdings nur noch auswärtiges Mitglied.
Meine Aktivitäten in Sachen Rudern habe ich stark eingeschränkt. In meiner häuslichen Umgebung ist das nicht so einfach.
Es gibt auch Hobbys die man so für sich entdeckt hat, die ebenfalls Spaß machen.

Montag, 14. Februar 2011

Thomas Köhnen

Thomas zu finden war eher einfach. Ich habe ein wenig gegoogelt und bekam durch einen Zeitungsartikel, in dem über seine ehemalige Trainerin berichtet wird, rasch Anhaltspunkte. Zweimal habe ich mit ihm telefoniert, es waren auch wieder interessante Gespräche. Wir sprachen weniger über unsere Leistungssportzeit, dafür mehr über Familie, Beruf und dergleichen. Bei ihm ist soweit alles im grünen Bereich, das höre ich gern. Er ist in Sachsen geblieben, arbeitet an einer Berufsschule und es ist amüsant zu hören, wie sich sein Brandenburger Dialekt mit dem Dresdner Sächsisch mischt. Thomas wird das Interview beantworten – ich bin gespannt.

Dienstag, 23. November 2010

Ralf Zschieschang und Michael Allwardt aus Rostock

Gestern Abend habe ich eine Dreiviertelstunde mit meinem ehemaligen Achterkollegen Ralf Zschieschang aus Rostock telefoniert. Wir haben uns beide sehr gefreut, mal wieder voneinander zu hören. Seit 1982 hatte ich keinen Kontakt mehr zu ihm.
Nächstes Jahr wollen sich einige Pancharevo-Fahrer in Rostock treffen. Ich werde natürlich hinfahren, wenn es zeitlich passt. Traurig fand ich es, als Ralf erzählte, dass sich unser damaliger Schlagmann Michael Allwardt vor einigen Jahren das Leben genommen hat.

Samstag, 20. November 2010

2. Interview: Jens Höhne - SCM

Gestern Abend bin ich mit Jens ein paar Bier trinken gegangen und konnte ihm die folgenden Fragen stellen.

1. Wie bist du zum Rudern gekommen, wie zum Sportclub?

Eigentlich bin ich sozusagen ein Überhangmandat. Meinem Stiefvater war ich mit 14 Jahren zu dick und zu lebhaft. Er hat mich bei den Ruderern des SCM zur Sichtung angemeldet, weil ich die Größe hatte. Beim Test habe ich nur 48 von 50 nötigen Punkten geschafft. Weil zu wenig andere Kandidaten da waren, haben sie mich trotzdem genommen.

2. Hast du vom Weltmeistertitel bzw. vom Olympiasieg geträumt? War das realistisch?

Sicher, das hatte ich als Fernziel vor Augen. Eigentlich wollte ich aber vor allem die große Welt sehen, rauskommen. Der große Ruhm war nicht mein Ziel.

3. Wann wusstest du, dass deine Zeit als Leistungssportler endet? Mit welchen Gefühlen hast du deine „Ausdelegierung“ erlebt?

Als ich im Sommer 1982 von einer Regatta in Kopenhagen zurückkam, sagte mir meine Mutter, dass neun Verwandte von mir in den Westen abgehauen sind. Kurz darauf holte mich die damalige SCM-Kaderleiterin Frau Engler zu einem Gespräch. Es ging um meine gesundheitlichen Probleme. Da ahnte ich schon, was kommt. Beim nächsten Trainingslager durfte ich nicht mehr mitfahren, kurz darauf kam die Ausdelegierung - wegen meiner Gesundheit, hieß es. Ich konnte es nicht fassen und war total sauer. Ich empfand mich als Opfer der Verhältnisse.

4. Kannst du dich an das Rennen vom August 1981 in Pancharevo noch erinnern? Ist dir etwas besonders in Erinnerung geblieben?

Ich kann mich an das Rennen nicht erinnern. Ich hatte meinen Job gemacht und anschließend einen Haken dahinter. Der Juniorenweltmeistertitel war für mich einfach das Ergebnis harter Arbeit.

5. Denkst du noch häufig an deine Zeit als Leistungssportler?

Ab und zu denke ich daran. Wenn ich in Magdeburg über die Alte Elbe fahre, erinnere ich mich an diese Zeit und finde es traurig, dass unser damaliges Trainingsrevier völlig versandet ist.
Wenn mein Sohn irgendwelche Probleme nach Hause bringt, kommt die Leistungssportzeit manchmal hoch und ich sage ihm dann nur: „Da musst du durch!“

6. Haben dich die Jahre beim Sportclub geprägt?

Auf jeden Fall, die Zeit hat mich geformt. Leistung finde ich wichtig, aber ich könnte zielstrebiger sein. Ich würde mich als nicht verbissen, sondern als sozial und auf Ausgleich bedacht bezeichnen. Das kommt sicher auch vom Mannschaftssport.

7. Wie stehst du heute zum Leistungssport? Hat sich deine Einstellung nach 1989 geändert?

Ich würde noch einmal Leistungssport betreiben, wenn ich in dem Alter wäre. Ansonsten ist mir das alles ziemlich egal, was da heute läuft.

8. Wie geht es dir heute? Ruderst du noch? Wann hast du das letzte Mal in einem Rennboot gesessen?

Heute rudere ich durchs Leben. (lacht) Mir geht es eigentlich ganz gut. Im Rennboot habe ich das letzte Mal 1982 gesessen.

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