2. Interview: Jens Höhne - SCM
Gestern Abend bin ich mit Jens ein paar Bier trinken gegangen und konnte ihm die folgenden Fragen stellen.
1. Wie bist du zum Rudern gekommen, wie zum Sportclub?
Eigentlich bin ich sozusagen ein Überhangmandat. Meinem Stiefvater war ich mit 14 Jahren zu dick und zu lebhaft. Er hat mich bei den Ruderern des SCM zur Sichtung angemeldet, weil ich die Größe hatte. Beim Test habe ich nur 48 von 50 nötigen Punkten geschafft. Weil zu wenig andere Kandidaten da waren, haben sie mich trotzdem genommen.
2. Hast du vom Weltmeistertitel bzw. vom Olympiasieg geträumt? War das realistisch?
Sicher, das hatte ich als Fernziel vor Augen. Eigentlich wollte ich aber vor allem die große Welt sehen, rauskommen. Der große Ruhm war nicht mein Ziel.
3. Wann wusstest du, dass deine Zeit als Leistungssportler endet? Mit welchen Gefühlen hast du deine „Ausdelegierung“ erlebt?
Als ich im Sommer 1982 von einer Regatta in Kopenhagen zurückkam, sagte mir meine Mutter, dass neun Verwandte von mir in den Westen abgehauen sind. Kurz darauf holte mich die damalige SCM-Kaderleiterin Frau Engler zu einem Gespräch. Es ging um meine gesundheitlichen Probleme. Da ahnte ich schon, was kommt. Beim nächsten Trainingslager durfte ich nicht mehr mitfahren, kurz darauf kam die Ausdelegierung - wegen meiner Gesundheit, hieß es. Ich konnte es nicht fassen und war total sauer. Ich empfand mich als Opfer der Verhältnisse.
4. Kannst du dich an das Rennen vom August 1981 in Pancharevo noch erinnern? Ist dir etwas besonders in Erinnerung geblieben?
Ich kann mich an das Rennen nicht erinnern. Ich hatte meinen Job gemacht und anschließend einen Haken dahinter. Der Juniorenweltmeistertitel war für mich einfach das Ergebnis harter Arbeit.
5. Denkst du noch häufig an deine Zeit als Leistungssportler?
Ab und zu denke ich daran. Wenn ich in Magdeburg über die Alte Elbe fahre, erinnere ich mich an diese Zeit und finde es traurig, dass unser damaliges Trainingsrevier völlig versandet ist.
Wenn mein Sohn irgendwelche Probleme nach Hause bringt, kommt die Leistungssportzeit manchmal hoch und ich sage ihm dann nur: „Da musst du durch!“
6. Haben dich die Jahre beim Sportclub geprägt?
Auf jeden Fall, die Zeit hat mich geformt. Leistung finde ich wichtig, aber ich könnte zielstrebiger sein. Ich würde mich als nicht verbissen, sondern als sozial und auf Ausgleich bedacht bezeichnen. Das kommt sicher auch vom Mannschaftssport.
7. Wie stehst du heute zum Leistungssport? Hat sich deine Einstellung nach 1989 geändert?
Ich würde noch einmal Leistungssport betreiben, wenn ich in dem Alter wäre. Ansonsten ist mir das alles ziemlich egal, was da heute läuft.
8. Wie geht es dir heute? Ruderst du noch? Wann hast du das letzte Mal in einem Rennboot gesessen?
Heute rudere ich durchs Leben. (lacht) Mir geht es eigentlich ganz gut. Im Rennboot habe ich das letzte Mal 1982 gesessen.
1. Wie bist du zum Rudern gekommen, wie zum Sportclub?
Eigentlich bin ich sozusagen ein Überhangmandat. Meinem Stiefvater war ich mit 14 Jahren zu dick und zu lebhaft. Er hat mich bei den Ruderern des SCM zur Sichtung angemeldet, weil ich die Größe hatte. Beim Test habe ich nur 48 von 50 nötigen Punkten geschafft. Weil zu wenig andere Kandidaten da waren, haben sie mich trotzdem genommen.
2. Hast du vom Weltmeistertitel bzw. vom Olympiasieg geträumt? War das realistisch?
Sicher, das hatte ich als Fernziel vor Augen. Eigentlich wollte ich aber vor allem die große Welt sehen, rauskommen. Der große Ruhm war nicht mein Ziel.
3. Wann wusstest du, dass deine Zeit als Leistungssportler endet? Mit welchen Gefühlen hast du deine „Ausdelegierung“ erlebt?
Als ich im Sommer 1982 von einer Regatta in Kopenhagen zurückkam, sagte mir meine Mutter, dass neun Verwandte von mir in den Westen abgehauen sind. Kurz darauf holte mich die damalige SCM-Kaderleiterin Frau Engler zu einem Gespräch. Es ging um meine gesundheitlichen Probleme. Da ahnte ich schon, was kommt. Beim nächsten Trainingslager durfte ich nicht mehr mitfahren, kurz darauf kam die Ausdelegierung - wegen meiner Gesundheit, hieß es. Ich konnte es nicht fassen und war total sauer. Ich empfand mich als Opfer der Verhältnisse.
4. Kannst du dich an das Rennen vom August 1981 in Pancharevo noch erinnern? Ist dir etwas besonders in Erinnerung geblieben?
Ich kann mich an das Rennen nicht erinnern. Ich hatte meinen Job gemacht und anschließend einen Haken dahinter. Der Juniorenweltmeistertitel war für mich einfach das Ergebnis harter Arbeit.
5. Denkst du noch häufig an deine Zeit als Leistungssportler?
Ab und zu denke ich daran. Wenn ich in Magdeburg über die Alte Elbe fahre, erinnere ich mich an diese Zeit und finde es traurig, dass unser damaliges Trainingsrevier völlig versandet ist.
Wenn mein Sohn irgendwelche Probleme nach Hause bringt, kommt die Leistungssportzeit manchmal hoch und ich sage ihm dann nur: „Da musst du durch!“
6. Haben dich die Jahre beim Sportclub geprägt?
Auf jeden Fall, die Zeit hat mich geformt. Leistung finde ich wichtig, aber ich könnte zielstrebiger sein. Ich würde mich als nicht verbissen, sondern als sozial und auf Ausgleich bedacht bezeichnen. Das kommt sicher auch vom Mannschaftssport.
7. Wie stehst du heute zum Leistungssport? Hat sich deine Einstellung nach 1989 geändert?
Ich würde noch einmal Leistungssport betreiben, wenn ich in dem Alter wäre. Ansonsten ist mir das alles ziemlich egal, was da heute läuft.
8. Wie geht es dir heute? Ruderst du noch? Wann hast du das letzte Mal in einem Rennboot gesessen?
Heute rudere ich durchs Leben. (lacht) Mir geht es eigentlich ganz gut. Im Rennboot habe ich das letzte Mal 1982 gesessen.
Jan Frehse - 20. Nov, 15:33
30 Jahre
Re: 30 Jahre
der Beitrag ist schon so weit unten, deshalb habe ich deine Antwort erst heute gelesen. Schön, dass du dich gemeldet hast. Wenn du möchtest - hier ist meine Mailadresse: JanFrehse@aol.com.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende
Jan